
Illustrationen: Lenz Mosbacher | Design: Monika Ernst
Am Bau sehen wir meist mehr Männer als Frauen. Das war nicht immer so.
Von den zahlreichen „Mörtelfrauen“ vor hundert Jahren bis zur wachsenden Zahl von Architektinnen, Ingenieurinnen und Facharbeiterinnen von heute hat sich die Rolle der Frauen in der Baubranche stark gewandelt.
Fotos: Zoe Opratko

Von den
Mörtelfrauen
Bis in die Mitte des vergangenen Jahrhunderts arbeiteten zahlreiche Frauen als „Mörtelfrauen“ auf Baustellen. Besonders viele dieser Arbeiterinnen stammten aus Neutal. Ihre Aufgabe war das Anrühren und Schleppen des Mörtels. Dabei balancierten sie die viele Kilo schweren Mörteleimer vielfach auf dem Kopf, zum Schutz trugen sie lediglich einen handgeflochtenen Kopfkranz aus Stofffetzen.
Bis zur leitenden Position
Seither hat sich die Rolle von Frauen am Bau stark verändert. In der Gegenwart arbeiten Frauen im Baugewerbe meist in leitenden Positionen. Die Ausstellung zeichnet diese Entwicklung anhand realer Lebensläufe nach und beleuchtet Barrieren und Potenziale. Dabei werden technologische Fortschritte, Vorurteile und Diskriminierung ebenso wie die Veränderung der Ausbildungsmöglichkeiten behandelt.
Die Perspektivenwechsel-Postkarten liegen zur freien Entnahme in der Ausstellung auf.
Perspektiven-wechsel
Manche Aussagen sind so tief in unserer Alltagssprache verankert, dass ihre diskriminierende Wirkung kaum noch auffällt. Doch sobald wir die Geschlechter in diesen Floskeln vertauschen, wird deutlich, wie sehr stereotype und sexistische Rollenbilder – insbesondere gegenüber Frauen – unser Denken prägen.
Das
Orakel
Bei der interaktiven Berufsorakel-Installation werden die Besucher:innen dazu eigeladen sich einen Bauberuf prophezeien zu lassen. Dafür legt man seinen Finger auf den Sensor, wonach das Orakel erst überlegt – ist das Orakel zu einem Entschluss gekommen, wird der entsprechende Beruf durch ein Licht hervorgehoben.
Dadurch beschäftigen sich die Besucher:innen genauer mit der Laufbahn des jeweiligen Berufs, was das Interesse für die Baubranche weckt.
Konzept und Idee: Monika Ernst
Programmierung & Technische Umsetzung:
Philipp Rezanka







Im Außenbereich des Museums lädt eine Mitmachstation ein, Mörteleimer mit einem Kopfkranz entlang eines Parcours zu tragen. Auch eine Fotostation ist Teil der Ausstellung – mit Blick auf ein sechs Meter breites, illustriertes Panorama.
Mach mit!
Jede Ausstellung beginnt als Baustelle. Bevor mit dem Bau begonnen wird, sind hunderte Stunden für das Skizzieren, Planen und Besprechen notwendig. Jedes Detail muss sorgfältig entworfen und
überlegt werden.
Das Gestalterteam Lenz Mosbacher und Monika Ernst freuen sich auf euren Besuch!
Die Ausstellung wurde am 09.05.2025 im MUBA, Museum für Baukultur Neutal, eröffnet.
Hauptstraße 58
7343 Neutal
www.muba-neutal.at
Öffnungszeiten:
1.April - 31.Oktober
Samstag, Sonntag, Feiertag
10:00 – 12:00 Uhr und
13:00 – 16:00 Uhr
Der Eintritt in die Sonderausstellung
»Frauen am Bau« ist frei!
Portrait: Zoe Oprakto
Bau einer Ausstellung
Die Räumlichkeiten bei der ersten Besichtigung:
Impressum:
Ausstellungsgestaltung, Grafikdesign, Produktion:
Monika Ernst
Künstlerische Leitung und Illustrationen:
Lenz Mosbacher
Kuratierung: Elke Ferderbar
Texte: Lenz Mosbacher und Elke Ferderbar
Fotos: Zoe Opratko
Holzverarbeitung: Spirit Builders
Technik: Philipp Rezanka
Lektorat: Barbara Tobler
Ausstellungsaufbau und Objekthandling: Friedrich Wagner, Christian Putz und das MUBA Team
Druck: PerfectCut
Schlosserarbeiten: Firma Pauschenwein
Film: Bruno Kratochvil, Kamera: Bernhard Schlick
Musikstation: Schlor & Fanta nach Texten von Gerhard Blaboll